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Exotengarten u. Ferienwohnung im Münsterland
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Unsere exotischen Favoriten

MUSA ENSETE MAURELLI RED - ROTE ZIERBANANE

Eine sehr schnell wachsende und ausladende Zierbananenstaude. Aus unserer Sicht ist sie wegen ihrer roten Blattzeichnung und ihrer erreichbaren Größe eine der exotischsten Pflanzen für hiesige Breitengrade und deren Gärten im Sommer. Optimal auch als Solitärpflanze geeignet. Unsere größte Ensete maurelli, und wir sprechen hier von einem einzelnen Stamm, hat eine Höhe und eine Breite von jeweils ca. 5 Metern gehabt. Im Vergleich zur Musa basjoo, die horstartig wächst, wächst die Maurelli einstämmig und bildet normalerweise keine / höchst selten Ableger oder Kindel. Auf eine Möglichkeit der Vermehrung gehen wir unten etwas näher ein. 

Ein Auspflanzen über den Sommer ist unbedingt sinnvoll, da sie ein Starkzehrer und Wasserschlucker ist. Außerdem neigt sie bei Kübelhaltung durch ihre große Angriffsfläche schnell zum Kippen bei Wind, wenn der Kübel nicht groß genug ist. Regelmäßige Düngergaben und Wässern ist unbedingt angesagt, um die volle Größe zu erreichen.

Bedingt durch ihr schnelles Wachstums erreicht sie bereits im zweiten bis dritten Jahr enorme Stammdicken. Das Gewicht des reinen Stammes kann schnell 200 kg und mehr erreichen! Auch auf die Düngung gehen wir unten nochmals ein.

Leider verträgt die Maurelli keinen Frost. Sie muss im Herbst spätestens nach den ersten leichten Bodenfrösten eingeräumt werden, wenn die ersten Blätter vom leichten Frost geschädigt sind und runterhängen. Besser ist es jedoch, sie bereits etwas vor dem ersten Frost einzuräumen. 

Es ist sinnvoll und platzsparend, die Blätter für die Überwinterung schräg nach unten hin mit einem  scharfen Messer abzuschneiden. Die innerste Tiebspitze/-blatt sollte nur zum Teil  gekappt werden. Der Stamm selbst sollte nicht gekürzt werden, da dies die Maurelli gefährden könnte, denn sie hat ihren Wachstumspunkt etwas unterhalb des oberen Stammansatzes. Schneidet man sie zu tief / unterhalb des Wachstumspunktes ab, stirbt der Stamm ab. 

Sie muss frostfrei und dauerhaft nicht unter 8-10 C° oder gerne auch warm und hell überwintert werden. Bei warmer und heller Überwinterung,  z.B. im Wintergarten, wächst sie fast normal weiter, wobei die über den Winter indoor gewachsenen Blätter sehr empfindlich gegenüber Wind und Sonne sind. Beim Ausräumen im späten, frostfreien Frühjahr macht es Sinn, die indoor gewachsenen Blätter zurückzuschneiden, da diese draußen schnell brechen. Mit den warmen Sonnenstrahlen wächst sie schnell wieder nach. Bei warmem Wetter, Sonnenschein und ausreichend Wasser bildet sie alle 6-7 Tage ein neues, gigantisches Blatt. 

Die Überwinterung hat unbedingt stets in stehender Position zu erfolgen, da die Maurelli bei liegender Lagerung zum Auslaufen der Zellflüssigkeit neigt und dadurch abstirbt. Bei zu warmer Überwinterung neigt sie zum Befall mit Läusen. Sobald die Maurelli im späten Frühjahr wieder draußen steht, erledigt sich dieses Problem jedoch sofort. 

Zur Düngung in paar Worte - Einerseits ist die Maurelli ein absoluter Starkzehrer, andererseit reagiert sie empfindlich auf Überdüngung. Also lieber öfter eine kleine Dosis als einmal zu viel. Sie geht bei Überdüngung zwar nicht sofort ein, jedoch stockt ihr Wachstum, in dem sie nur verkrüppelte Blätter produziert. Diese sehen aus, als ob sie innen im Stamm beim Wachstum von Schädlingen angefressen wurden. Die Ränder der Blätter sind dann kurvig beschädigt, oft einseitig gewachsen und verkümmert. Ist dies der Fall, sollte zeitnah reagiert werden und sehr viel gewässert werden, um den Boden zu entsalzen. Mit organischen Düngern wie Humus, Pferdeäpfeln, Brennnesseljauche fühlt sie sich sehr wohl und eine Überdungung ist eher selten. Wer jedoch mit Blaukorn und Co düngt, sollte ein wachsames Auge auf neugewachsene Blätter haben und ggf. seine Dosis reduzieren!

Eine Vermehrung ist schwierig - Die oft nur im Fachhandel erhältliche Ensete Maurelli red kommt in der Regel aus der InVitro-Vermehrung durch Labore. Im Grunde handelt es sich dabei um die Vermehrung im Reagenzglas durch Stammzellen der Pflanze, da die Ensete Maurelli selbst nur selten Kindel zur Vermehrung bildet und unter optimalen Bedingungen auch erst nach 9-10 Jahren zur Blüte kommt. Unsere älteste Maurelli ist bei uns 13 Jahre alt geworden, hatte bis dahin noch nicht geblüht und ist uns im Winterquartier leider eingegangen durch einen Überwinterungsfehler. 

Als alternative Methode zur Kindelbildung gibt es die Möglichkeit eine bereits mehrjährige größere Pflanze durch ein fast bodennahes, bogenförmiges Kappen und Teilen des Stammes zu einer Art "Notvermehrung" anzuregen. Wir haben diese Methode bereits mit viel Erfolg getestet an einer mehrjährigen Maurelli, wodurch 60-80 Kindel im alten Stamm entstanden sind und dann vereinzelt werden konnten. Nach dem Kappen des Stammes auf ca. 10 cm Höhe wird der Wurzelstock geviertelt und jedes Teil getopft in humos-durchlässiges Substrat. Danach haben wir mehrfach Wachstumshormone über das Wässern zugeführt und alles feucht gehalten. Bereits nach wenigen Wochen spießen jede Menge neue, kleine Triebe aus den Stammteilen hervor, die mit einer Größe von ca. 20-25 cm bereits eigenständige Wurzeln gebildet haben und dann vorsichtig vereinzelt und getopft werden können. 

Unser Fazit: 

Eine gigantische Staude mit Blättern bis zu 2 m Länge und  innerhalb weniger Jahre einer Höhe von 5 m. Auch wenn sie nicht frosthart ist, bringt sie ohne Frage sofort mediterranes Ambiente in Garten und auf Terrasse - im Sommer draußen und im Winter drinnen.