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Exotengarten u. Ferienwohnung im Münsterland
  • Eine kleine Reise durch unseren Exoten-Garten im Münsterland

  • Ein Garten zum Entdecken, Träumen, Entspannen und Chillen

  • Palmen, Bananen, Kakteen, Yuccas, Baumfarne, Bambus

  • Der etwas andere Garten - Stauden kann jeder

  • Garten... eine Pause vom Alltag

  • Urlaubsgefühl beginnt im Garten

Unsere exotischen Favoriten

BAUMFARNE (Dicksonia antarctica)

Farne kennt doch jedes Kind. Sie zählen zu den ältesten Pflanzen auf der Welt und existieren bereits seit ca. 400 Millionen Jahren. Sie wachsen gerne in Wald- und Feuchtgebieten. Unsere Baumfarne stammen aus den gemäßigten Regenwäldern Neuseelands und Australiens. Sie sind faszinierende und atemberaubende Pflanzen,  wenn man bedenkt, dass der Stamm aus einem einzigen Wurzelgefecht besteht und unter optimalen Bedingungen  nur 3-5 cm an Höhenwachstum pro Jahr zunimmt. Trotzdem sind in seiner Heimat Exemplare  von 6 m Höhe keine Seltenheit.

Wir haben uns diesen Exoten erstmalig 2009 mit einer Stammhöhe von 1 m in unser grünes Wohnzimmer geholt. Mittlerweile haben wir mehrere, wovon der größte eine reine Stammhöhe von 2 m hat. Importiert werden Baumfarne als unten geschnittene Stämme. Es sieht aus wie ein Stück Treibholz, mit der Kettensäge unten stumpf geschnitten, oben noch ohne Wedel. Beim Hineinfassen in den oberen Teil des Stammes sollten im Inneren bereits die auslaufenden, noch aufgerollten Wedel zu ertasten sein. Vor der Pflanzung sollte der Stamm möglichst vollständig in einem Wasserbad für ca. 30-60 Minuten getaucht werden, damit sie der aus Wurzeln bestehende Stamm komplett vollsaugen kann. Dies ist für einen guten Start des Wachtums und die Wurzelbildung von Vorteil. Denn importierte Stämme lagern während des Überseetransportes oft über mehrere Wochen im trockenen Container. Circa drei Wochen nach der Pflanzung sollte der Baumfarn bereits seine erste Pracht an neuen Wedeln entfaltet haben. Die ca. 1,5 m  langen Farnwedel bildeten eine Krone ähnlich einem aufgespannten Regenschirm. 

Als Standort im Kübel an einem halbschattigen Standort gestellt oder gepflanzt, bildet er über den Sommer hin 2-3 Wachstumsschübe neuer Wedel, wobei der erste die meisten Wedel hervorbringt. Nach einigen Jahren Wachstum müssen wir sagen, dass wir die weitverbreitete Meinung eines vollschattigen Standortes nicht teilen können. Unsere Erfahrungen sagen uns, dass Baumfarne (Dicksonia antarktica)

  • an vollschattigen Standorten auf Dauer verkümmern. Sie mögen vielmehr die halbschattigen Standorte und an einem vollsonnigen Standort gewachsene Wedel erleiden auch keinen Sonnenbrand.
  • auch regelmäßige Düngergaben (Grünpflanzendünger) benötigen, um die riesige Blattmasse jedes Jahr aufs neue zu produzieren.
  • im Winter eine kühle Ruhephase bevorzugen. Eine Durchkultivierung im warmen Winterquartier tut ihnen nicht gut, da sie dort meistens nicht ausreichend mit Luftfeuchtigkeit versorgt werden können und dann auf Dauer erheblich an Wachstum einbüßen. 

In den kalten Wintern (20010/11) haben wir über zwei Jahre einen kleinen Dicksonia-Stamm im ausgepflanzten Zustand mit aktivem (beheiztem) Winterschutz draußen über den Winter gebracht, um den Aufwand für eine Outdoor-Überwinterung zu testen, bei der versucht wird, die bestehenden Wedel zu erhalten. Wedel zusammengebunden, winddichten Kriechtunnel übergestülpt und zusätzlich mit zwei Lagen dicker Noppenfolie umwickelt. Zusätzlich beheizt mit temp.-gesteuertem Heizlüfter (an bei -1, aus bei +1°C) und regelmäßiger Befeuchtung der Wedel. Trotz des hohen Aufwandes waren die Wedel nach der Entfernung des Schutzbaus zu 90% geschädigt. Für uns Grund genug uns von der Outdoor-Überwinterung in Frostphasen zu verabschieden.

Folgende Temperaturschwellen gelten für Dicksonia antarctica als Richtschnur... Wedel erfroren ab -2/-3 °C. Den Stämmen  sagt man  eine Frosttoleranz von bis zu -10°C nach. Aus unserer Sicht wäre es jedoch eine Schande dies bei den hochpreisigen und unter Artenschutz stehenden Baumfarnen zu testen oder es gar darauf anzulegen sich an die Grenze der Frosttoleranz heranzuwagen. Ganz zu schweigen vom Respekt vor einer Pflanze, die unter optimalen Wuchsbedingungen ca. 35 Jahre benötigt um zu einen ein Meter hohen Stamm heranzuwachsen.  Demnach dürfte unser 2 m hohe Dicksonia-Stamm ein Alter von ca. 70 Jahren haben. Wir würden nie auf die Idee kommen, ihn an seine Frosttoleranz heranzubringen!

Eine separate Unterseite mit ausführlicher Fotodokumentation haben wir zusätzlich dem Thema "Winterschutz" gewidmet, da es für viele exotische Pflanzen übergreifend anwendbar und übertragbar ist.

Unsere Baumfarne verbringen bei uns seitdem zwar die meiste Zeit des Jahres im Freien. Dennoch räumen wir sie lediglich bei Frostgefahr unter -2/-3°C für diese kalte Witterung kurz in die Garage. Ist die Frostphase vorüber, kommen sie sofort wieder nach draußen. Sie lieben die feuchte Luft und den Regen im Winter. So können wir die meisten Wedel ins neue Frühjahr retten, die dann schon vor dem Neuaustrieb wieder das Exotenfeeling vermitteln.

Ein paar Tipps zu Dünger und Wasser. Gegossen werden sollten Baumfarne bei Trockenheit möglichst täglich über die gesamte Pflanze. Sowohl über die Wedel, über den Stamm und den Boden. Auch von oben ins Herz der Pflanze kann gegossen werden, da auch bei Regen die Wedel das Wasser dorthin einleiten. Ein Zuviel an Wasser kann man einem Baumfarn kaum von oben geben, da sein Stamm aus einen dichten Wurzelgeflecht bestehen, wird überschüssiges Wasser nach außen abgeleitet. 

Regelmäßige Düngergaben (Grünpflanzendünger) in Abständen von ca. 2 Wochen in Form von Flüssigdünger belohnt der Baumfarn mit zahlreichen Wedeln. Eine Düngung sollte immer mit der Wässerung einhergehen. Eine Überdüngung über das Herz der Pflanze sollte unbedingt vermieden werden, um den Neuaustrieb nicht zu verbrennen durch den Dünger. 

Unser  Fazit:
Sehr selten anzutreffen, aber absolut bezaubernd. Wenn er zum Winter eingeräumt wird, möglichst kühl stellen und immer für ausreichend Feuchtigkeit auch über die Wedel sorgen.