Garten ist unsere Leidenschaft - Und dies ist unsere Herausforderung!

Tipps zur Laufentenhaltung

Gruppengefüge:
Laufenten sind keine Alleingänger. Sie sind in der Gruppe unterwegs und das gerne den ganzen Tag. Wenn es im Sommer nicht gerade zu warm ist und sie daher ein Schläfchen im Schatten machen, sind sie ständig unterwegs und schnäbeln unentwegt auf dem Boden nach Körnern, und Kleingetier. Ihr Lieblingsgericht sind jedoch Nacktschnecken. Und dies am besten in großen Mengen. In der Paarungszeit sind die Erpel gerne und stets auf Verfolgung der Enten. Um die Enten nicht zu überlasten, empfiehlt es sich, grundsätzlich mehr Enten als Erpel zu halten. Gruppengefüge von 1:2, 2:3, 3:5 etc. sind am friedlichsten.  Wie bei uns Menschen, macht auch eine reine Männertruppe meist keine Probleme. Ist aber eine Dame anwesend, gibt es Ärger.

Unterkunft:
Im Grunde sind Laufenten am liebsten im Freien, es sei denn, man trainiert ihnen den abendlichen Weg in den Stall an und hilft ihnen regelmäßig dabei. Wir haben es unseren Laufis in den Jahren immer freigestellt, drinnen oder draußen zu schlafen. Zwar haben wir es ihnen auch schon mal angewöhnt abends in den Stall zu gehen, ohne Begleitung behalten sie es jedoch auf Dauer nicht bei und bleiben schnell wieder draußen. Trotzdem ist es unerlässlich, einen Stall zur Verfügung zu stellen. Dieser sollte für mehrere Tiere schon ein paar Quadratmeter groß sein. Der Stall sollte fuchs- und mardersicher sein und nachts geschlossen werden können, wenn die Laufis darin sind.
Das Gehege bzw. die Fläche, auf der die Enten laufen, sollte ebenfalls eingezäunt sein, damit die Enten wissen, wo sie hingehören. Bei uns laufen sie auf unserem gesamten Grundstück frei umher. Lediglich im Frühjahr sperren wir sie wegen dem Fuchs, der im Frühjahr seine Jungen versorgt und zu dieser Zeit verstärkt auf Jagt geht, abends in den Stall.
Freiwillig gehen sie dann aber nicht in den Stall. Selbst im Winter 2008/09 mit strengen und lang anhaltenden Frösten gingen die Laufis freiwillig erst ab ca. -15°C nachts in den Stall.


Futter:
Bei uns bekommen die Laufis morgens und abends etwas normales Körnerfutter. Ansonsten versorgen sie sich tagsüber selbst mit Schnecken und anderen Kleintieren wie Käfern, Asseln, Raupen, Würmern etc. . Wasser sollte an mehreren Stellen zur Verfügung stehen, um das Gefressene besser runter zu bekommen.


Gefahren:
Als Hauptgefahren sind Fuchs, Marder und Habicht zu nennen. Der Fuchs ist vielfach im Frühjahr zur Brutzeit unterwegs, um seine Jungen zu versorgen. Ihn fernzuhalten ist oft schwierig, sobald er die Nahrung entdeckt hat. Auch ein hoher Zaun - unser ist 1,80 m hoch - ist für ihn kein absolutes Hindernis. Darüber hinaus kann er sich natürlich auch unterm Zaun hindurch buddeln. Als einziges Mittel hilft das abendliche Wegsperren der Laufis in den Stall. Beim Marder verhält es sich ähnlich wie beim Fuchs, nur dass die Spuren, die er hinterlässt meist blutiger sind wie die des Fuchses, der alles spurlos hinterlässt.
Der Habicht kann aus unserer Erfahrung heraus meist nur leichtere und somit jüngere Laufis gefährden. Ältere Tiere kann er meist nicht aus dem Flug heraus heben.

Bei freilaufenden Küken mit der Glucke können auch Dohlen und Krähen eine Gefahr darstellen. Diese können schnell im Schwarm die Glucke ablenken und sich über die Küken hermachen. Hierbei gilt es, bei Gefahr die Jungen im Kleingehege zu schützen.

Hunde und Katzen sollten keine wirkliche Gefahr darstellen. Vorausgesetzt, die Hunde sind an die Enten gewöhnt und nicht mit Jagdinstinkten versehen.

Enteneier:
Unsere Enteneier haben einen ganz frischen und intensiven Geschmack. Als Frühstückseier sagen sie uns nicht zu. Im Kuchen und im Pfannkuchen sind sie eine Delikatesse in Farbe und Geschmack. Wenn Sie die Eier nicht bebrüten lassen wollen, probieren Sie einmal selbst. Die Farbe der Eier ist weiss bis grünlich und abhängig vom Farbschlag der Enten.

Nachwuchs:
Laufenten haben in der Regel eine sehr hohe Legeleistung und bauen regelmäßig ihre Nester an wiederkehrenden geschützten Stellen im Garten oder Stall. Die Gelege enthalten oft mehr als 20 Eier. Während der Brutzeit verlassen die Enten ihr Nest zum Fressen und Baden 1-2 mal täglich. Vermissen Sie plötzlich eine Ente, ist es nicht sofort ein Zeichen für den Fuchs. Oft hat man das Nest beim Bau übersehen und die Ente brütet. Spätestens nach einigen Tagen sollte die Ente zum Füttern rauskommen und sich zeigen. Beim Verlassen des Nestes können Sie auch schnell prüfen, wie groß das Gelege ist bzw. nach einigen Tagen prüfen, wie hoch die Befruchtungsrate ist. Hierfür müssen Sie die Eier mit einer hellen Lampe durchleuchten und auf innenliegende, gebildete Blutäderchen achten, die nach wenigen Tagen Brutzeit sichtbar werden. Am besten schneiden Sie hierzu in einen Pappdeckel ein ca. 3 x 5 cm ovales Loch, in welches Sie das Ei legen und im dunklen Raum von unten mit einer hellen Lampe beleuchten. Sobald die Ente zum Nest zurückkehrt, sollten Sie fertig sein!!!

Bei Naturbrut ist nach dem Schlupf darauf zu achten, dass die Kücken mit der Glucke von den Erpeln getrennt werden. Die Erpel sehen im Nachwuchs oft eine Konkurenz und greifen diese an. Auch wenn gleichzeitig zwei Glucken Nachwuchs bekommen, können Probleme auftauchen, so dass die Glucken die anderen Küken angreifen und ggf. töten.

Lautstärke:
Wie auch bei vielen anderen Geschöpfen auf der Welt, ist es auch bei den Laufenten so, dass die Damen die Lauteren sind und oft durch lautstarkes Schnattern auf sich aufmerksam machen. Die Herren hingegen haben ein sehr leises Organ und wispern nur. Wenn Ihr Schlafzimmer in der Nähe ist, könnte es morgens vor dem Füttern auch schon mal etwas stören. Einmal gesättigt, werden sie sofort wieder ruhiger.